Bürgerbeteiligung und Forschung verbinden:
das Projekt "INTERPART - Interkulturelle Räume der Partizipation" hat begonnen
Die Berücksichtigung von Vielfalt der Bevölkerung ist bei Bürgerbeteiligung ein wichtiges Thema. Viele soziale und ethnische Gruppen sind dennoch schwer zu erreichen und auch in Bürgerinitiativen und Protestbewegungen unterrepräsentiert.
Die Wiesbadener Leitlinien für Bürgerbeteiligung fordern daher, dass die Verwaltung auch diejenigen zur Bürgerbeteiligung bei Stadtentwicklungsfragen einlädt, die von sich aus nicht unbedingt zu Veranstaltungen kommen. Dazu gehören insbesondere auch Menschen mit ausländischen Wurzeln. Die Stabsstelle für Bürgerbeteiligung hat deshalb gern die Möglichkeit zur Mitwirkung am Forschungsprojekt „INTERPART - interkulturelle Räume der Partizipation“ aufgegriffen.
Worum geht es bei INTERPART?
Für jede Stadtverwaltung stellt sich die Frage, wie die Teilhabe an Planungsprozessen und stadtpolitischen Entscheidungen für unterschiedliche zugewanderte Gruppen – mit und ohne deutschen/europäischen Pass, mit und ohne Bleibeperspektive – und Menschen mit Migrationshintergrund erweitert werden kann.
Dabei geht es nicht nur darum diese Menschen in die Planungsprozesse miteinzubeziehen, sondern auch darum, sie als Mitglieder der Stadtgesellschaft zu aktivieren.
Ziel des Forschungsprojekts INTERPART ist die Erforschung und Unterstützung von Partizipationsprozessen in der Stadtentwicklung mit Hilfe sozialer Medien und Online-Dienste, um interkulturelle Integration voranzutreiben. Es wird untersucht, welche Ressourcen, Kompetenzen und Kapazitäten in der Verwaltung konkret erforderlich sind und mobilisiert werden können, um Online-Dienste und soziale Medien für die Bürgerbeteiligung von Menschen mit unterschiedlicher Migrationsgeschichte zu nutzen.
INTERPART hat das Ziel die Mitwirkung von Menschen mit Migrationshintergrund in städtebaulichen Planungsprozessen zu stärken. Im Rahmen eines „Reallabors“, also experimenteller Formen von Bürgerbeteiligung, sollen aus der Sicht von Menschen vor Ort, insbesondere auch von Migranten Beiträge zur Stadteilplanung gesammelt werden. Das Reallabor wird vom Forschungsverbund, federführend von der Universität der Künste Berlin, durchgeführt.
Als Planungsraum wurde das zukünftige Soziale Stadt Gebiet Biebrich-Mitte ausgewählt. Für dieses Gebiet wird ein Integriertes Entwicklungs- und Handlungskonzept erarbeitet, das die Grundlage der weiteren Planung bildet. In experimentellen Workshops sollen hier gemeinsam mit den Bewohner*innen und Gewerbetreibenden unterschiedlicher Herkunft wesentliche Punkte für das Entwicklungs- und Handlungskonzept zusammengetragen werden.
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