Unter Beteiligung der Schiersteiner Bürgerinnen und Bürger sollte schnellstmöglich ein „Masterplan Schierstein“ aufgestellt werden, der den jetzigen Status Quo vor allem des alten Ortskerns unterhalb der Bahnlinie sorgfältig aufnimmt und vorausschauend Antworten auf die vielfältigen geplanten Veränderungen gibt.
Was bedeutet die Verdichtung
- mit noch mehr Büros,
- zusätzlichen gastronomischen Angeboten am Hafen,
- einem Schulcampus für bis zu 1.000 Schüler,
- einer Dreifeldersporthalle mit Tribüne für 200 Zuschauer und
- die Umnutzung/Bebauung des bisher vollkommen unberücksichtigten Areals der Hafenschule von mehr als 6.000 qm
für den Verkehr und die Lebensqualität in Schierstein? Wie möchten die Schiersteinerinnen und Schiersteiner ihren Ortsteil zukunftsfähig gestalten und wie können sie ihn dabei lebens- und liebenswert erhalten?
Das Problem:
Das sogenannte Schiersteiner Tiefgebiet (Alt-Schierstein) stößt flächenmäßig an seine Grenzen. Es wird im Norden durch die Bahnlinie und im Süden durch das Hafenbecken begrenzt. Im Osten wird die geplante zusätzliche Bürobebauung das Gebiet abriegeln und weitere Gastronomieangebote am Hafen werden für zusätzlichen Tourismus sorgen. Im Westen soll eine Dreifeldersporthalle (mit einer Tribüne für 200 Zuschauer), die – anders als die jetzigen Sporthallen – für Publikumsverkehr und weitreichenderen Spielbetrieb geeignet ist, sowie die noch ungewisse Neubebauung des Hafenschulgeländes für zusätzlichen Park- und Parksuchverkehr sorgen. Neue Stellflächen in nennenswertem Maß sind andererseits vor allem im Westen nicht möglich. Die Folge ist zunehmender Parkdruck durch zunehmende Bebauung sowie zunehmender Parksuch- und Durchgangsverkehr. Die Klagen über zu geringe Stellflächen für Anwohner und starken Verkehr mit all seinen negativen Folgen sind bereits jetzt enorm.
Jede zusätzliche Bebauung sorgt für zusätzlichen Verkehr. Egal, ob es sich dabei um Sporthallen, Büros oder Wohnungen handelt. Die Auswirkungen der neuen Bürobebauung, des Großprojekts Schulcampus und (Veranstaltungs-)Dreifeldersporthalle sowie einer Umnutzung des Hafenschulgeländes müssen daher geprüft werden und gute übergreifende Lösungen dazu in die Planungen einfließen. Für Schierstein muss die Frage geklärt werden, wie und ob diese Projekte (verkehrlich) verträglich umgesetzt werden können ohne den kompletten Verkehrskollaps zu provozieren.
Christina Kahlen-Pappas
Heute vor zwei Jahre wurde der Initiativ-Antrag auf
Bürgerbeteiligung zur Erstellung des "Masterplans lebenswertes Schierstein" im städtischen Ausschuss für Bürgerbeteiligung und Netzpolitik beraten und beschlossen.
Mit dem Hinweis auf Corona wurde bisher nicht mit der Bürgerbeteiligung begonnen - andere Beteiligungen finden hingegen statt.
Warum ist es ausgerechnet bei dieser Bürgerbeteiligung nicht sinnvoll, mit einer Online-Beteiligung zumindest zu starten?
Wäre es nicht gerade jetzt, da schon im Sommer Pläne für einen P&R-Parkplatz unter der Schiersteiner Brücke festgezurrt werden sollen, sinnvoll überhaupt endlich mal in die vielen Themen des Masterplans einzusteigen und beispielsweise mit dem Thema Verkehr zu beginnen?
Alexa Steckel
Kommentar der ModerationSehr geehrte Frau Kahlen-Pappas,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Hierzu können wir Ihnen folgende Rückmeldung geben: Wie es mit dem „Masterplan lebenswertes Schierstein“ weitergeht, wird im Ausschuss für Bürgerbeteiligung und Netzpolitik vorgestellt. Über das weitere Vorgehen wird ebenfalls der Ortsbeirat Schierstein in Kenntnis gesetzt.
Christina Kahlen-Pappas
Hallo. Wann geht es denn nun los mit der Bürgerbeteiligung?
Alexa Steckel
Kommentar der ModerationVielen Dank für Ihre Anfrage, zu der wir Ihnen folgende Antwort zurückmelden können:
Bei benanntem Vorhaben ist es nicht sinnvoll eine reine Onlinebürgerbeteiligung durchzuführen. Zum jetzigen Zeitpunkt können keine vor Ort Veranstaltungen zur Bürgerbeteiligung aufgrund des Coronavirus durchgeführt werden. Bezüglich einer Bürgerbeteiligung im Stadtteil Schierstein stehen wir in einem engen Kontakt mit den beteiligten Ämtern. Eine Beteiligung ist allerdings erst sinnvoll, wenn die Standorte für die Hafenschule und die Erich Kästner-Schule feststehen.
Juliane Rösler
Kommentar der ModerationDie Stadtverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung am 23. Mai 2019 dem Antrag einstimmig zugestimmt und das Projekt auf die Vorhabenliste gesetzt. Damit kann nun im nächsten Schritt mit der Erarbeitung eines Bürgerbeteiligungskonzeptes begonnen werden. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie ab sofort in der Vorhabenliste unter dem Titel "Masterplan lebenswertes Schierstein".
Juliane Rösler
Kommentar der ModerationDer Ortsbeirat Schierstein hat in seiner Sitzung am 13. März 2019 den Antrag auf Bürgerbeteiligung zum Projekt "Masterplan lebenswertes Schierstein" zur Kenntnis genommen und unterstützt das Projekt unter der Voraussetzung, dass die bestehenden Beschlüsse des Ortsbeirats und der Stadtverordnetenversammlung Bestand haben. Der vollständige Beschluss Nr. 0021 ist in Kürze im städtischen PIWi zu finden.
Nachdem auch der Ausschuss für Bürgerbeteiligung und Netzpolitik am 26. März 2019 einstimmig beschlossen hat, dass wir als Stabsstelle Bürgerbeteiligung einen Steckbrief für dieses Projekt anfertigen können, reichen wir diesen zusammen mit der entsprechenden Sitzungsvorlage zur Vorhabenliste 01.2019 für die Stadtverordnetenversammlung am 23. Mai ein. Dort wird dann abschließend darüber entschieden, ob das Projekt als neues Projekt mit Bürgerbeteiligung auf die Vorhabenliste gesetzt wird.