Machbarkeitsstudie zum Südabschnitt

Für den Nordabschnitt zwischen Diez und Bad Schwalbach wurde mit einer Machbarkeitsstudie begonnen, die aufgrund der negativen Entscheidungen des Bürgerentscheids zur CityBahn in Wiesbaden im Jahr 2020 jedoch abgebrochen wurde. Ende 2021 wurde durch den RMV die Machbarkeitsstudie für den Südabschnitt zwischen Bad Schwalbach und Wiesbaden beauftragt und begonnen. Diese wurde im 4. Quartal 2023 abgeschlossen.

Was sind die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie?

Die Machbarkeitsstudie wurde im November 2023 veröffentlicht und ist hier einsehbar: 

Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Aartalbahn Süd als PDF


Pressemitteilung der Landeshauptstadt Wiesbaden zur Veröffentlichung der Machbarkeitsstudie:

"Im Rahmen der Studie wurde für die 23,7 Kilometer lange Strecke von Bad Schwalbach bis zum Bahnhof Wiesbaden-Ost

    • die ingenieurtechnische Machbarkeit untersucht,
    • ein Betriebsprogramm konzipiert,
    • das verkehrliche Potential der Strecke ermittelt und
    • eine vereinfachte Nutzen-Kosten-Untersuchung durchgeführt.

Das hierbei ermittelte Nutzen-Kosten-Verhältnis (NKV) beträgt 2,1. Mit diesem Ergebnis kann mit den nächsten Planungsschritten begonnen werden.

Zur Erklärung: Wenn eine Maßnahme ein NKV größer eins erreicht, ist der monetarisierte Nutzen größer als die verursachenden Kosten. Ein positives Nutzen-Kosten-Verhältnis ist die Voraussetzung für eine Förderfähigkeit eines solchen Projekts. Die grundsätzliche Förderfähigkeit haben die unabhängigen Gutachter ebenfalls festgestellt. [...]"

Die vollständige Pressemitteilung können Sie hier lesen.


Was ist eine Machbarkeitsstudie?

Eine Machbarkeitsstudie untersucht die ingenieurtechnische Machbarkeit - also inwiefern das Projekt sowohl technisch als auch finanziell umsetzbar ist. Das Vorhaben muss am Ende förderfähig sein durch die Bundesregierung. In der Machbarkeitsstudie für die Aartalbahn wird folgendes beleuchtet:

  • Die Strecke wird intensiv auf ihren aktuellen Zustand und auf den erforderlichen Zielzustand hin untersucht. Zu betrachten sind auf der Trasse aufwendige Ingenieurbauwerke wie Tunnel und Brücken und die Nutzbarkeit des Oberbaus. Die Studienergebnisse dienen anschließend als Grundlage, um die Investitionskosten zu schätzen. 

  • Ein Betriebsprogramm mit einem Fahrplankonzept muss erstellt werden. Um einen möglichst hohen Takt sicherstellen zu können, müssen für die eingleisige Strecke vor allem an Stationen Kreuzungs- und Begegnungsmöglichkeiten mit mindestens einem zweiten Gleis geschaffen werden.

  • Des Weiteren werden die Auswirkung auf den Verkehr prognostiziert. Es wird untersucht, wie viele Nutzerinnen und Nutzer die Bahn künftig nutzen werden.

  • Ebenfalls sind innovative Fahrzeug- und Antriebskonzepte Teil der Machbarkeitsstudie. Dies umfasst Züge mit batterieelektrischem Antrieb sowie Brennstoffzellen-Züge.

  • Final wird es eine Kosten-Nutzen-Abschätzung geben.

Wie geht es weiter?

Mit Abschluss der Machbarkeitsstudie werden sich die zu beteiligenden Akteure über die weiteren Schritte beraten, um baldmöglichst in die konkreten Planungen einsteigen zu können. Zunächst werden die Rahmenbedingungen für die Reaktivierung der Strecke und die Vorbereitungen hierfür im Vordergrund stehen. Zu späterer Zeit wird das Betriebskonzept mit Aspekten wie dem Takt, Anschlüssen und Fahrzeugen in den Fokus rücken.