Das Projekt

Um was geht es?

Historisch war der Sedanplatz als Aufenthaltsort und Treffpunkt für die Bewohnerschaft des Viertels bestimmt. Dies kann man heute kaum noch erahnen. Insbesondere durch verkehrsbedingte Maßnahmen wurde die Platzfläche beschnitten und teilweise ihres Baumbestandes beraubt.

Mit dem Sedanplatz bietet sich jedoch ein großes Potenzial, da der Platz bisher weit unter Wert genutzt wird. Im dicht bebauten, an Grünflächen armen Ortsbezirk Westend/Bleichstraße fehlen öffentliche Grün- und Freiflächen. Zudem verläuft unter dem Platz der kanalisierte Kesselbach.

 
Sedanplatz heute (Foto: SEG)


Ziele der Umgestaltung des Sedanplatzes

Ziel: Bach ans Licht holen und das Potenzial des unterirdisch verlaufenden Kesselbachs nutzbar machen

Im Rahmen des Projekts „Bäche ans Licht“ soll der kanalisierte Kesselbach, der unter dem Sedanplatz verläuft, an die Oberfläche geholt und als Wasserelement sichtbar gemacht werden. Die Freilegung kanalisierter Bäche, soweit dies technisch möglich ist, ist Bestandteil der Festlegungen mit der oberen Wasserbehörde (Regierungspräsidium Darmstadt) zur Abtrennung der Mischwasserkanalisation und somit auch am Sedanplatz umzusetzen.

Bei der Bachoffenlegung soll die natürliche Hydraulik genutzt werden, um den kanalisierten Bach nach oben zu holen. Dies stellt im Vergleich zu z.B. einem Springbrunnen mit einer elektrischen Pumpe eine ökologischere, kostengünstigere und wartungsärmere Möglichkeit dar.

Um eine Verschmutzung des Wassers und somit auch des Wasserablaufs durch z.B. Laub zu reduzieren und gleichzeitig kein allzu aufdringliches Bauwerk zu errichten, soll das Wasserelement eine geringe Höhe aufweisen. Um einen sinnvollen ökologischen, kühlenden und erlebbaren Effekt des Wassers herzustellen, ist aus fachlicher Sicht eine entsprechende Mindestgröße aufzuweisen. Es sollen jedoch gleichzeitig auch noch andere Nutzungen auf dem Platz möglich sein.

Der Ortsbeirat Westend/Bleichstraße, hat sich in der Sitzung vom 3. November 2021 für die Umsetzung des Wasserelements in runder Variante ausgesprochen.

Ziel: Öffentliche Grünfläche im dicht bebauten Westend attraktiver, besser nutzbar und nachhaltig gestalten

Um den Wasserlauf herum soll der Sedanplatz als vielfältig nutzbare, öffentliche Grün- und Freifläche gestaltet werden. Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität des Sedanplatzes und dessen bildprägende Wirkung zu verbessern.

Die denkmalgeschützte Platzanlage mit den Hecken, die den Sedanplatz einfassen, sowie der vorhandene Baumbestand bleibt erhalten. Die zentrale Platzfläche soll großzügig zusammenhängend nutzbar gemacht werden. Größere Spielmöglichkeiten in Form von mehreren Spielgeräten soll es auf dem Sedanplatz nicht geben, da dieser als grüne Freifläche vielfältige Nutzungsmöglichkeiten fassen soll und nur begrenzt Platz zur Verfügung steht.

Dafür sollen zukünftig auf dem größeren, ebenfalls im Westend gelegenen Elsässer Platz weitere Spielmöglichkeiten geschaffen werden.

Ziel: Belebung des Platzes u.a. mit einer gastronomischen Teilfläche

Ein Bereich ist für Gastronomie vorgesehen, um u.a. auch während der Öffnungszeiten die soziale Kontrolle auf dem Sedanplatz sicherzustellen und somit einen sicheren und qualitätsvollen Aufenthaltsbereich für jede und jeden zu schaffen.


Planung

Auf Grundlage der Rahmenbedingungen und der Ergebnisse der Beteiligungen wurden die Vorentwurfsvarianten zu einem Entwurf konkretisiert:

Zum Vergrößern einfach auf den Entwurf klicken.


Stadtgrün Wiesbaden

Gefördert wird die Umgestaltung des Sedanplatzes zu 60% durch das Städtebauförderprogramm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ – bekannt auch unter dem Titel „Stadtgrün Wiesbaden“. 

Ziel des Förderprogramms ist es, mehr qualitätsvolles Grün und Wasser auf öffentliche Flächen und Plätze in Wiesbadens hoch verdichtete Innenstadt zu bringen und somit das Mikroklima zu verbessern und einer Überhitzung von Innenstadtbereichen im Sommer entgegen zu wirken. Gleichzeitig sollen natürlich diese neu gestalteten öffentlichen Flächen auch von möglichst vielfältigen Nutzergruppen genutzt werden können und der Erhaltung der Artenvielfalt dienen.